Traumatische Ereignisse kann man in verschiedene Kategorien einteilen. Dies ist sinnvoll, um die Herangehensweise an das Trauma anpassen zu können.

Wichtig zu beachten:

Ob ein Trauma stattfindet oder nicht, ist nicht abhängig von dem jeweiligen Ereignis.

Ein Trauma tritt erst dann ein, wenn die betreffende Person zum Zeitpunkt des Ereignisses von der Erfahrung derart überwältigt wird, dass sich das Erlebnis nicht ausreichend verarbeiten läßt, und somit das Erlebte nicht gut integriert werden kann. Die Folge (v. a. bei der Aktivierung der traumatischen Erinnerung) sind auftretende Ängste, Beklemmung, Herzrasen, Schweißausbräuche, Atemnot, Erstarrung etc.

Achten Sie beim Lesen der möglichen Traumatisierungen auf Ihre Reaktionen bei den jeweiligen Trauma-Begriffen. Wenn Sie das Gefühl bekommen, dass sie das Lesen eines bestimmten Begriffes oder eines Themas stark erregt oder Sie sich besonders unwohl fühlen, könnte das an einer möglichen Traumatisierung in dem entsprechenden Bereich liegen.

Wichtige Kriterien sind:

Ist das, was mir zugestoßen ist, von Menschen erzeugt oder ein äußeres Ereignis? Wie lang hat die Erfahrung gedauert?

von Menschen zugefügte Traumata

Einmalige und plötzliche Ereignisse

Unfälle und Hochgeschwindigkeitsunfälle:

  • Fahrradunfall
  • Autounfall
  • Bus-/Trambahnunfall
  • Geisterfahrer-Unfall
  • Ski- bzw. Snowboardunglück
  • Bergsteiger- bzw Kletterunglück
  • Von fliegenden Gegenständen getroffen zu werden
  • Brandstiftung
  • Untergang von Boot oder Fähre oder Schiff
  • Flugzeugabsturz
  • Seilbahnunglück
  • Zugunglück
  • Umweltkatastrophen durch Austreten giftiger/tödlicher Substanzen wie Explosion von Chemiefabriken, Gasaustritt, Luftverschmutzung
  • Atomunfall

Angriffe:

  • Körperverletzung durch Mensch oder Tier
  • Mordversuch
  • Vergewaltigung(sversuch)
  • Sexuelle Gewalt
  • Gewalt
  • Freiheitsberaubung
  • Entführung
  • Geiselnahme
  • Einbruch
  • Diebstahl
  • Raubüberfall
  • Amoklauf
  • Terroranschlag
  • Folter

Fortdauernde oder sich wiederholende Ereignisse:

  • Psychische Gewalteinwirkung und psychische Manipulation:
  • Wiederholtes Miterleben von Gewalt als Zeuge
  • Wiederholtes Miterleben von traumatisierenden Ereignissen für andere
  • Mobbing
  • Wiederholte Drohungen
  • Stalking
  • Erpressung
  • Schwerer verbaler Mißbrauch
  • Traumatisierung durch Familie oder Partnerschaft:
  • Zusammenleben als Kind mit Eltern, die dem Kind dem eigenen Empfinden nach nicht ausreichend Geborgenheit, Halt, Unterstützung, Liebe gegeben haben
  • Zusammenleben als Kind mit überbedürftigen Eltern
  • Wiederholte Drohungen
  • Wiederholte Abwertungen
  • Schwerer verbaler Mißbrauch
  • Scheidung
  • Behinderung eines Familienmitglieds
  • Negativ verlaufende Familienzusammenkünfte
  • Wochenenddepression eines Familienmitglieds
  • Wiederholter Alkoholmissbrauch eines Familienmitglieds
  • Wiederholter Drogenmissbrauch eines Familienmitglieds
  • Gewalt in der Familie und Partnerschaft:
  • Körperverletzung
  • Mordversuch
  • Vergewaltigung(sversuch)
  • Sexuelle Gewalt
  • Freiheitsberaubung
  • Entführung
  • Aussetzung und Verlassenheit:
  • Scheidung der Eltern
  • Verlust einer nahen Bezugsperson (insbesondere im Kindesalter)
  • Adoption
  • Selbstmord eines Familienmitglieds oder Freundes
  • Tod eines oder mehrerer Familienmitglieder (insbesondere im Kindesalter)

Überlebenstrauma:

  • Ein Ereignis überlebt zu haben, das andere (Freunde, Familienmitglieder) nicht überlebt haben (z. B. Autounfall, Krieg, Naturkatastrophe)
  • Sekundärtraumatisierung:
  • Zusammenleben als Kind mit traumatisierten Eltern
  • Zusammenleben mit Kranken bzw. Schwerkranken
  • Zusammenleben mit einem traumatisierten Partner(-in)

berufsbedingte Sekundärtraumatisierung:

  • Als Fahrer (Bus, Zug, Tram, S-Bahn) einen Selbstmordversuch mitzuerleben
  • Als Fahrer (Bus, Zug, Tram, S-Bahn) (Pilot) ein Unglück nicht verhindern zu können
  • Als Arzt/Ärztin oder Krankenschwester/Krankenpfleger oder Altenpfleger(in) eine Zustandsverschlechterung, chronische Krankheiten oder den Tod eines Patienten mitzuerleben (z. B. Herztransplantation)
  • Als Feuerwehrmann Menschen nicht retten zu können
  • Als Polizist wiederholt Angriffen ausgesetzt zu sein, ständig Gewalt
  • und Zwist zu erfahren, niederträchtigen, verbrecherischen oder lebensbedrohlichen Situationen ausgesetzt zu werden
  • Als Polizist ständig Gewalt und Zwist mitzuerleben, niederträchtigen, verbrecherischen oder lebensbedrohlichen Situationen als Zeuge ausgesetzt zu werden
  • Als Soldat oder Kriegsberichterstatter kriegsbedingte Gewalt, Mord oder Völkermord als Täter und/oder als Opfer zu erleben

Traumatisierungen am Arbeitsplatz:

  • Mobbing
  • Führungswechsel
  • Drohende Entlassung
  • Drohende Massenentlassung
  • Drohende Pleite der Firma
  • Drohende sexuelle Belästigung
  • Drohende Auflösung der bisherigen Arbeitsweise
  • Drohende Auflösung der bisherigen Unternehmensstruktur
  • Umstrukturierung
  • Offene Konflikte
  • Berufliches Steckenbleiben auf dem Arbeitsplatz
  • Drogenkonsum
  • Vergiftung

 

Traumata, die ohne menschliches Zutun passieren:
Einmalige und plötzliche Ereignisse:

Naturkatastrophen:

  • Erdbeben/Erdrutsch
  • Sturmflut
  • Tsunami
  • Hochwasser
  • Hagel
  • Schneelawine
  • Blitzschlag
  • Wirbelsturm/Tornado/Taifun/Orkan
  • Feuer/Waldbrand
  • Vulkanausbruch
  • Meteoriteneinschlag

Unfälle und Hochgeschwindigkeitsunfälle:

  • Kleine Verletzungen
  • Fallen
  • Knochenbruch
  • Fahrradunfall
  • Beinahe Ertrinken
  • Beinahe Ersticken
  • Sportunfälle (Schießen, Triatlon, Wettlauf, etc.)
  • Autounfall
  • Bus-/Trambahnunfall
  • Ski- bzw. Snowboardunglück
  • Bergsteiger- bzw Kletterunglück
  • Von fliegenden Gegenständen getroffen zu werden
  • Untergang von Boot oder Fähre oder Schiff
  • Flugzeugabsturz
  • Seilbahnunglück
  • Zugunglück
  • Umweltkatastrophen durch Austreten giftiger/tödlicher Substanzen wie Explosion von Chemiefabriken, Gasaustritt, Luftverschmutzung
  • Atomunfall

 

  • Ungünstige Geburt (eigene) - Geburtstrauma
  • Todgeburt eines Kindes
  • Plötzlicher Kindstod
  • Tod eines Kindes
  • Schmerzen aller Art (körperliche Schmerzen wie Zahnweh, Kopfweh, Rückenschmerzen etc.)

Fortdauernde oder sich wiederholende Ereignisse:

  • Intrauterines Trauma (Trauma in der Gebärmutter als Embryo, z. B.)
  • Schmerzen aller Art (körperliche Schmerzen wie Zahnweh, Migräne, Rückenschmerzen etc.)

Krankheiten:

  • Chronische Krankheiten z. B. Krebs, AIDS, Herzleiden

Krankenhausaufenthalte:

  • Krankenhäusliche Verfahren
  • Operation
  • Operationsreihe (aufeinander folgende Operationen)
  • Medikamente
  • Narkotisierung

Lebensumstände:

  • Verarmung
  • Arbeitslosigkeit
  • Behinderung
  • Einsamkeit
  • Kollektive Traumata

Kollektive Traumata
Traumata, die ohne menschliches Zutun passieren:

Naturkatastrophen:

  • Erdbeben/Erdrutsch
  • Sturmflut
  • Tsunami
  • Hochwasser
  • Hagel
  • Schneelawine
  • Wirbelsturm/Tornado/Taifun/Orkan
  • Feuer/Waldbrand
  • Vulkanausbruch
  • Meteoriteneinschlag
  • Unfälle und Hochgeschwindigkeitsunfälle:
  • Untergang von Boot oder Fähre oder Schiff
  • Flugzeugabsturz
  • Seilbahnunglück
  • Zugunglück
  • Umweltkatastrophen durch Austreten giftiger/tödlicher Substanzen wie Explosion von Chemiefabriken, Gasaustritt, Luftverschmutzung
  • Atomunfall

 

Traumata, die Menschen Menschen zufügen:

  • Terrroranschlag und Terrorismus
  • Kriege (1. Weltkrieg, 2. Weltkrieg, Vietnam, Holocaust, Palästina-Israel-Krieg, Irak, etc. etc.)
  • Gefangenschaft
  • Vertreibung
  • Zwangsmigration/Flucht
  • Massenzwang durch auferlegte Gesetze
  • Ausländerfeindlichkeit/Diskriminierung
  • Diktatur und Militärregime
  • Massenmord (v. a. ethnischer)
  • Bürgerkrieg